Hygiene in der Nahrungszubereitung ist Grundsätzlich. Bei Profi-Events wie der Chef-Sache gestern und heute wird nicht schräg angeschaut, weil er da ohne Gummihandschuhe arbeitet, denn jeder weiß: Händewaschen als absolutes Muss wird bei Profis eingehalten. Als wir vor 2-3 Jahren im Rahmen des EU-Projekts das Berufsbild „Culinary Ability Award“ schafften, lernte ich das, aber wo lernt man das sonst, so als Otto-Normalverbraucher? Von euch, und deswegen der heutige Blog mit Studie vom Bundesverband der Lebensmittelchemie zum Download.

Oldies geben ihr Wissen gerne an den Nachwuchs weiter – Chef-Sache 2018
Aprops Lernen, gelernt hatte ich auch mal, dass die Überschrift erst zum Schluss erdacht wird, aber vorhin stand es da, bevor ich denken konnte: Die Sache mit dem Gummi. Aber es ist klar, warum ich Montagmorgen mit so einer Überschrift loslege, denn die Rede ist von Unfallverhütung. Denn dank eines solchen, habe ich jetzt Zeit, in die Tasten zu greifen. Gerade ist ja die Chef-Sache in Düsseldorf, tolles Event, hatte mich riesig drauf gefreut. Beim Ausladen jedoch geschah’s: Die Plancha-Platte knallte mir auf den Rist. Und nicht nur irgendeine, nein, die Profi-Platte, bin ja kein Amateur. Und wer sich auskennt, weiß, dass ich von der über 30 kg schweren aus gepresstem Stahl spreche, autsch, genau.
Eingegipst sitze ich also im tollen Apartment, während Chris, um weiter im Bildnis zu sprechen, den Gästen sozusagen ungeschützt entgegentritt. Den Bogen jetzt geschickt zum Gummi gespannt: Trägt er nie und die Rede ist selbstverständlich von den Handschuhen. Und davon, dass es einfach tolle Kunden gibt.
Jo zum Beispiel war in unserem Plancha-Kurs. Ein Doktor, wundere ich mich nicht weiter, denn davon habe ich viele. Also nicht meine Doktorate, an denen ich seit Jahren feile. Mein Prof ist da etwas resistent, wo mein Thema doch so toll klingt: Grundrezept der Menschheit. Gemeint sind jetzt aber meine Kunden, die Doktoren sind. Gleich zum Auftakt geht die Mannschaft ja geschlossen zum Händewaschen (die Länge von 2 x Happy-Birthday-Singen) und dann wird rein gegriffen ins Material – direkt so, ohne Gummi, des regelmäßigen Händewaschens ermahnt und ebenso, sich nicht an die Nase zu fassen und wohin man sonst noch so in Gedanken hinlangt. Am Ende des Kurses lüftet Jo dann das Geheimnis: Lebensmittelchemiker sei er und fand es toll, dass wir es richtig machten. Und schickt mir flugs im Kursanschluss den Forschungsbericht von seinem Bundesverband. Das Fazit vorweggenommen: „Handschuhe im Lebensmittelbereich stehen tatsächlicher Hygiene eher entgegen. Der Grund dafür ist, dass sie – anders als Hände – nicht regelmäßig gewaschen und zudem zu lange benutzt werden. Außerdem kommt es vor, dass Materialien verwendet werden, die für den vorgesehenen Zweck nicht geeignet sind. Ein Beispiel dafür ist die Verwendung weichmacherhaltiger Handschuhe im Umgang mit fettigen Lebensmitteln.“
Um also die Übertragung von Keimen und Bakterien zu verhüten, ist ganz altmodisches, grundsätzliches und gründliches Händewaschen angesagt – und kein Überstülpen von Illusion, denn darum geht es doch: Leut-Verarschung. Mit Gummihandschuhen geht man den Leuten aus dem Weg, die denken, das sei was Gutes und sich sonst aufregen. Sage nicht, sondern ein Argument, das sich im Gespräch in der Grillszene ergab. Gegenargument: Aber denen, die wissen, dass das nix Gutes ist, stößt man vor den Kopf. Nur weil klügere Köpfe nicht gleich laut losschreien, geht also echtes Wissen unter, statt sich zu vermehren.
Ich war vor ein paar Wochen an einem Steinbeis-Workshop und zwei Sachen notierte ich mir, eins davon: Information vermehrt sich, wenn man es teilt. Also weg mit den Gummis, den Bericht ausdrucken, laminieren und ans Bänkchen hängen und wer blöd schwätzt, wird dahin verwiesen. Aber das Händewaschen dann natürlich nicht vergessen 😉
Eure,
Mona Leone, Plancha-Botschafterin
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